Parzival in Neuruppin |
Mein Leben mit Brustkrebs
Gestern nachmittag habe ich mich mit einer lieben Freundin in Gerdas Kaffee getroffen. Ich habe mich sehr gefreut, sie wieder zu sehen. Wir haben Kaffee getrunken und haben ein paar herrliche Schokocupcackes gegessen. Anschließend haben wir noch einen schönen Spaziergang an der Strandpromenade entlang gemacht. Die Sonne scheinte so richtig herrlich. Es tat mir richtig gut mich mit ihr zu treffen. Wir hatten uns mindestens ein 1/2 Jahr nicht mehr zum Kaffee verabredet. Aber wegen des schönen Wetters haben wir uns ganz spontan verabredet. Wir konnten so schön über alte Zeiten quatschen. Ich kenne sie schon ziemlich lange. Als wir noch jung waren sind wir als Gruppenleiter in ein Kinderferienlager mit gefahren. Das hat uns damals beiden einen riesigen Spaß gemacht. Dann hatten wir aufgrund des Studiums von uns Beiden, völlig aus den Augen verloren. Sie ist auch in eine andere Stadt gezogen. Aber Anfang letzten Jahres hatte ein Zufall uns wieder zusammengeführt. Als ich meine Weiterbildung beim WBS in Neuruppin gemacht habe, traf ich sie aufeinmal wieder. Wir freuten uns beide sehr, da wir uns eine halbe Ewigkeit nicht gesehen hatten. Wir hatten beide sehr viel zu erzählen. Wir haben herrlich gelacht. Es war ein wunderbarer Nachmittag.
Selfi von meiner Freundin und mir |
Auf der Gedenktafel ist der Parzival folgendermaßen beschrieben:
Parzival am See, die Suche nach dem Sinn des Seins oder eine Stadt im Aufbruch
von Matthias Zagon Hohl-Stein
Ich komme mir selber manchmal so vor, als wenn ich auch auf der Suche bin.
Auf der Gedenktafel werden die verschiedenen Firmen erwähnt, die als Sponsoren an dem Parzival mitgewirkt haben unter anderen stand auch der Name meiner ehemaligen Arbeitsstelle Geidel, wo ich 20 Jahre als Bauzeichnerin und Bauabrechner gearbeitet habe. Da kamen natürlich auch wieder Erinnerungen in mir hoch. Ich habe bei der Geidel Baugesellschaft 20 Jahre gearbeitet. Ich hätte immer gedacht, daß ich dort bis zur Rente bleibe. Aber leider hat die Firma vor 2 Jahren Insolvenz angemeldet und ich stand von einen auf den anderen Tag auf der Straße. Es war eine schlimme Zeit für mich. Schließlich war ich von Anfang bei dieser Firma dabei. Ich habe dort schöne Jahre verbracht und auch so einige Zeichnungen und Bauabrechnungen für die Stadt und andere Auftraggeber erstellt. Die Firma hatte über die Jahre diverse Kanal-, Straßen- und Hochbaustellen in der Stadt Neuruppin, Nauen, Falkensee und noch viele anderen Städten. Ich bin dabei viel rum gekommen. Auch zusammen mit einen Kollegen war ich auch für die Vermessung zuständig. Ich habe meine Arbeit immer sehr ernst genommen. Ich war auch immer sehr ehrgeizig. Ich habe mir dann aber gleich wieder eine neue Arbeitsstelle gesucht, wo ich mich auch recht wohl gefühlt habe. Aber leider verlohr ich diese Stelle nach 1 3/4 Jahr auch wieder. Ich war dann immer auch gleich wieder auf der Suche nach einen neuen Job. Ich habe dann auch noch einen Auto CAD Lehrgang in 3D und Auto CAD Architecture gemacht. Dann fand ich wieder eine neue Arbeitsstelle in einen Ingenieurbüro für Gebäudeautomation in Schildow. In dieser Firma fühlte ich mich sehr wohl. Ich habe mich wirklich gefreut, dort anfangen zu können. Aber leider konnte ich meine neu erlernten Kenntnisse überhaupt nicht mehr richtig anwenden, da ich an Brustkrebs erkrankt bin. Das verrückte daran ist ja nur, zuerst habe ich immer nach Arbeit gesucht und jetzt wo ich nur noch max. 2- 3 h am Tag arbeiten kann, hat man mir schon 3 Stellen in der Nähe von Berlin angeboten. Das würde sich dann überhaupt nicht so richtig für mich lohnen, da ich einen weiten Anfahrtsweg hätte und bei 2 h am Tag nicht viel Geld verdienen würde. Das Geld würde ich für Spritkosten und Autoreparaturen wieder ausgeben. Ich bin daher auf der Suche direkt bei mir im Dorf nach einen kleinen Minijob. Ich könnte mir auch gut vorstellen von einen Home-Office aus (so ca. 1-2 Stunden am Tag) zu arbeiten.
Manchmal glaube ich, dass ich in meiner Zeit als Bauabrechner sehr oft unter Stress und Zeitdruck stand und das mir das überhaupt nicht gut bekommen ist.Auch sonst hatte ich ganz schön viele Schicksalsschläge zu verkraften.Stress ist ein weiterer Faktor warum Krebs ausbrechen kann.
Manchmal fühle ich mich auch wie der Parzival auf der Suche nach dem Sinn des Seins.
Ich will jetzt nur noch so einer kleinen Arbeit (Minijob) nachgehen, die mich ausfüllt und mir Freude bereitet.