Ich Am Strand von Boltenhagen beim Sonnenuntergang |
Aus dem Blog von Helga Nase Ich mit Brustkrebes Blog von Helga Nase: Ich weiß, hier ist es in letzter Zeit still. Ich bin in mich selbst verworren. Seit ich von der Kur zurückgekehrt bin, kämpfe ich um, aber auch mit meinem Alltag. Mein altes Leben. Will ich es zurück?
Oder will ich lieber in einem Zimmer sitzen, 80er Pop hören, die Zeit alleine verbringen, ohne Müssen, ohne Zwang. Tage, an denen man außer bei den Behandlungen und beim Essen keinen Menschen trifft.
Ich will alleine sein. Ich will woanders sein. Verpflanzt fühl ich mich, so als würde ich nicht hierher gehören. Keine Routine mehr.
Auch zu Hause. Das ist meine Waschmaschine? Ich bin für die Wäsche zuständig? Wie funktioniert das Ding schnell nochmal? An welchen Tagen wasche ich normalerweise?
So sagte ich zu meiner Psychologin in der Kur: „Ich hab nicht das Gefühl, dass der Krebs meine größte Baustelle ist, das ist eher ein Nebenschauplatz.“ Daraufhin sie:
„Der Krebs bewirkt, dass Sie jetzt in Ihrem Leben das ändern, was sie belastet.“
Ich habe die letzten Tage intensiv nachgedacht, viele Gedanken gewälzt. Es wird sich etwas ändern.
Ein Plan entsteht. Drückt mir die Daumen, dass er umsetzbar ist. Dass ich mich nicht wieder im Alltag, im Strudel verliere.
Meine Gedanken zum Blogpost von Helga Nase:
Liebe Helga, du sprichst mir aus dem Herzen. Ich hatte nach meiner AHB auch das Gefühl, dass ich leider noch nicht zu Hause angekommen war. Ich hatte zu Hause kaum Zeit mich zu besinnen, da unser Familienurlaub anstand. Ich hatte mich zwar sehr auf den Urlaub gefreut, stand dadurch aber gleich wieder unter Druck. Der Urlaub in der Türkei hat mir dafür sehr gut getan. Aber als wir dann wieder zu Hause waren, holte mich der Alltag ziemlich schnell wieder ein. Ich brauche auch regelmäßig mal eine Auszeit um mit mir alleine zu sein. Ich gehe viel durch den Wald spazieren und mache in einer Sportgruppe mit. Da komme ich auf anderen Gedanken.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Glück weiterhin. Liebe Grüße von Andrea
Antwort von Helga Nase:
Danke an Euch alle für die Worte!
Sofort nach Runterschreiben des Posts war mir leichter und die ersten Schritte um eine Änderung hervorzuführen sind schon getan.
Ausschnitt aus Brustkrebs.blog.de:
5km in unter 30 Minuten…genau das wollte ich heute früh schaffen und habe es geschafft!
Es war nicht einfach und es wäre auch nicht ein Meter mehr gegangen, aber ich bin megastolz auf mich. Noch vor einem Jahr war ich kurz vor meiner letzten Chemo und konnte nicht einmal daran denken 100m am Stück zu laufen. Und nun sind es schon wieder 5km…und das in einer akzeptablen Zeit.
Hallo Melanie,
das finde ich ganz Klasse, dass du so fit geworden bist. Ich bewundere dich dafür. Auch ich versuche seit meiner Brustkrebsdiagnose mit Metastasen an den Knochen mein Leben neu zu ordnen. Ich bewege mich jetzt auch viel mehr an der frischen Luft, ernähre mich gesünder und schlafe auch ausreichend. Vor meiner Erkrankung habe ich immer auf der Überholspur gelebt. Ich versuche meine Gedanken und Gefühle nun auch in einen Blog zu verarbeiten. Den Blog findest du unter meinlebenmitbrustkrebs.blogspot.de.
Viele Grüße von Andrea
Ausschnitt aus Netzfrauen.org:Wenn ich eines Tages alt sein werde …
Wenn ich beim Essen kleckern sollte und ich nicht in der Lage sein sollte, mich selbst anzuziehen…
Hab Geduld, erinnere dich an die Zeit, die ich damit verbrachte, es dir beizubringen.
Wenn ich mitreden und vieles wiederholen sollte. unterbrich mich nicht. Hör mir zu.
Als du klein warst, musste ich dir jeden Abend immer wieder dieselbe Geschichte erzählen, damit du einschliefst.
Sollte ich mich nicht waschen wollen, rüge mich nicht und lass mich dafür nicht schämen.
Erinnere dich daran, wie oft ich dir nachlaufen musste und mir viele Ausreden einfallen lassen musste, weil du nicht baden wolltest.
Solltest du sehen, dass ich mich mit der neuen Technik gar nicht auskenne, gib mir genügend Zeit und schau mich nicht mit diesem ironischen Lächeln an. Ich musste meine ganze Geduld aufbringen, um dir das ABC beizubringen.
Sollte ich plötzlich Sachen vergessen oder Mitten in einer Unterhaltung den Faden verlieren, gib mir genügend Zeit, um mich wieder daran zu erinnern und sollte es mir nicht gelingen, reg dich nicht auf. Denn das Wichtigste ist nicht, was ich sage, sondern dass ich deine Nähe brauche und dass du da bist, um mir zuzuhören.
Sollten meine müden Beine es nicht schaffen Schritt zu halten, behandele mich nicht als Last. Komm mir entgegen mit deinen starken Händen, so wie ich es tat, als du deine ersten Schritte gemacht hast.
Sollte ich mal sagen sollen, ich wollte sterben, sei nicht böse. Eines Tages wirst du verstehen, was mich dazu bewegte. Versuche zu verstehen, dass man in meinem Alter nicht lebt, sondern eher überlebt.
Eines Tages wird dir klar sein, dass, obwohl ich viele Fehler gemacht habe, ich immer das Beste für dich gewollt habe und versucht habe, dir den Weg zu ebnen.
Gib mir ein wenig von deiner Zeit, ein wenig deiner Geduld, gib mir eine Schulter, an die ich den Kopf lehnen kann in der gleichen Weise wie ich es für dich gemacht habe.
Hilf mir, den Weg zu beschreiten, hilf mir meine letzten Tage mit Liebe und Geduld zu verbringen. Im Gegenzug werde ich dir mein Lächeln sowie meine unendliche Liebe, die ich immer für dich empfunden habe, schenken.
Verfasser unbekannt
Mein Komentar:
Hallo liebe Netzfrauen,
Ich finde diesen Text ganz besonders. Als ich ihn gelesen habe, kamen mir die Tränen. Ich mußte sofort an meine Mutti und meinen Vati und auch meine verstorbene Schwiegermutter denken.
Meine Eltern sind beide an Demenz erkrankt. Ich habe eine schöne Kindheit und eine schöne Zeit mit meinen Eltern verlebt. Ich bin ganz traurig, dass beide an Demenz erkrankt sind. Sie leben beide in einen Heim. Leider kann ich mich mit meinen Eltern nicht mehr so unterhalten. Aber dieses Gedicht lädt mich zum Nachdenken ein.
Seit ich im letzten Jahr an Brustkrebs erkrankt bin, verarbeite ich meine Gefühle und Gedanken in einen Blog.: meinlebenmitbrustkrebs.blogspot.com.
Vielen Dank für diese tollen Worte. Weiter so. Viele Grüße von Andrea aus Wustrau
Sehr schöne Worte die eine Mutter seinen Kindern hinterlassen kann.
Liebe Jessica, ich habe Dein Buch angefangen zu lesen. Es gefällt mir ganz prima. Ich bewundere Dich für Dein Mut, die Reise Deines Lebens anzutreten. Meine Gedanken zum Buch Narbenherz von Jessica Wagener.: Ich finde es ganz prima, dass Jessica in die Welt hinauszog, um die Welt zu sehen und den Krebs zu vergessen. Dieses […]
Ich versuche mit Modeln&Tanzen um mich abzulenken…:-D:-D
Tanz-gegen-krebs.jimdo.com