Ich heiße Andrea Voß und lebe im Zietendorf in Wustrau.
Ich wurde am heiligen Abend (24.12.1963), einem Dienstag in Barthmannshagen (Grimmen) in Mecklenburg-Vorpommern geboren.
Meine Kleinkindzeit in den Jahren 1963 bis 1969 lebte ich in Vorland, einem kleinen Dörfchen in Mecklenburg-Vorpommern.
Diese Zeit hat mich sehr für mein späteres Leben geprägt. Ich wuchs hier wohlbehütet im Kreise meiner Eltern, meiner Oma, meiner Uroma und auch Tante Betty in einer kleinen Gärtnerei auf. Wir hatten einen richtigen kleinen Bauernhof mit Schweinen, Hühnern, 1 Pferd – mit Namen Peter – , 1 Hund – Bobby -.
Wir hatten sehr viele Haustiere und einen riesigen Garten. Ich verlebte hier eine herrliche Zeit im Kreise unserer Familie, mit vier Generationen unter einem Dach.
Im Herbst 1969 zogen wir von Vorland nach Wustrau.
Ich ging dort in den evangelischen Kindergarten, bis ich dann 1970 in die POS Wustrau eingeschult wurde. Die ersten 3 Schuljahre ging ich in die Heimatschule.
Danach zogen wir in die Schule im Zietenschloss. Dort wurden wir dann bis 1977 unterrichtet. Mitte 1977 zogen wir dann in die neu errichtete Gesamtschule POS Wustrau in den Weinbergweg. Nun hatte ich es etwas weiter, um in die Schule zu gelangen. Ich traf mich unterwegs mit meinen Schulfreundinnen. Die Grundschulzeit und auch die gesamte Schulzeit vergingen wie im Fluge. Ich habe herrliche Erinnerung an meine Schulzeit. Im Sommer 1980 machte ich dann den Abschluss der 10.Klasse.
Im Herbst 1980 begann ich dann eine Lehre zur Maschinenbauzeichnerin in Roßlau/Elbe an der BBS Josef Ressel – (Erfinder der Schiffsschraube) in der Schiffswerft Boizenburg/Roßlau -.
In der Schiffswerft wurden Containerschiffe hergestellt. Ich war dort im Konstruktionsbüro eingesetzt, dort habe ich eine wundervolle Zeit verbracht. Ich lernte das Technische Zeichnen von Hand auf einem Reißbrett. Ich zeichnete hier Containerschiffe. Es war eine sehr interessante Tätigkeit. Auch lernte ich dort die verschiedenen Handwerkszeuge: wie dem Lineator, der Ziehfeder, das Skribent, sowie das Zeichnen auf Transparentpapier kennen.
Es machte mir einen riesigen Spaß die Technischen Zeichnungen von Hand zu fertigen. Auch die Normschrift galt es zu erlernen, sowie einige handwerkliche Fähigkeiten eignete ich mir dort an. Wir lernten dort das Bohren, Sägen, Feilen, Drehen, Schweißen und auch das Gießen. Dieser praktische Teil machte mir auch einen riesigen Spaß. So bekam ich auch einen besseren Durchblick und ein räumliches Vorstellungsvermögen für die Anfertigung von Technischen Zeichnungen.
Meine Eltern brachten mich damals im September 1980 nach Roßlau. Es war der Beginn eines neuen Lebensabschnittes für mich.
In ein Lehrlingswohnheim einzuziehen, das war für mich damals eine ganz neue Erfahrung.
Ich war zusammen mit 4 weiteren Mädchen, aus dem 2.Lehrjahr, und Petra, aus meinen Lehrjahr, direkt in der Berufsschule mit untergebracht.
Dort schlief ich in einen 4-Bett Zimmer mit Doppelstockbetten. Ich erinnere mich gern an meine Lehrzeit in Roßlau.
Im Sommer 1982 wurde ich mit meiner Lehre fertig und konnte mich von nun an als Maschinenbauzeichnerin bezeichnen. Ich arbeitete bis 1986 im Konstruktionsbüro des Rationalisierungsmittelbaus in den Elektrophysikalischen Werken in Neuruppin. Es war eine herrliche Zeit dort.
Im September 1986 begann ich dann ein Studium an der Fachhochschule Wildau zum Techniker für Maschinenkonstruktion. Die Studienzeit in Wildau hat mir auch ganz prima gefallen. Ich lernte hier eine Menge für mein weiteres Leben. Ich kostete das Studentenleben natürlich voll aus. Zu einigen Kommilitonen und Kommilitoninnen habe ich heute noch sehr guten Kontrakt. Als ich dann meinen Technikerabschluss in der Tasche hatte, habe ich noch so ca. 2 Jahre im Konstruktionsbüro der EPW gearbeitet. Dann ereignete sich die Wende und die Betriebe wurden abgewickelt und wir wurden alle in Kurzarbeit mit 0 Stunden geschickt. Es war ein riesiger Einschnitt in unser aller Leben.
Immer wieder war der 9.November ein bedeutsamer Tag und Wendepunkt der Geschichte für die Deutschen mit guten wie schlechten.
Ich freute mich natürlich sehr, dass die Mauer im Jahre 1989 gefallen ist. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es einmal wieder ein einheitliches Deutschland gibt.
Damals hatte ich Tränen der Freude im Gesicht, als ich am 09.11.1989 die Nachrichten im Radio und im Fernsehen gesehen hatte. Es waren einfach unfassbare Glücksgefühle in mir, die man gar nicht beschreiben kann. Ich konnte es gar nicht glauben.
Wie oft bin ich mit der S-Bahn und U-Bahn während meiner Studienzeit an Westberlin vorbeigefahren und habe dort schon immer gedacht, dass es schön wäre dort rüber fliegen zu können. Ein Traum wurde war.
Ich bin heute noch froh, dass es bei dem Mauerfall so friedlich zugegangen ist. Mir kommen heute noch die Tränen und so ein komisches Bauchgefühl, wenn ich an diese bewegende Zeit denke. Die Freude darüber war so riesengroß. Alle fielen sich in die Arme.
Jeder lebt weiter in anderer Leute Kopf. Jeder hat sein Lebenswerk, einen Nachlass. Ein Haus, ein Baum, ein Buch, ein Gemälde, ein Kind. Es ist übrigens hilfreich, sich zu Lebzeiten bewusst zu machen, welche Spuren man hinterlassen will.
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